Dr. med. Katharina Schulz
Fachärztin für Augenheilkunde
Augenärzte fordern: Jedes Kind sollte spätestens im Alter von 2 Jahren augenärztlich untersucht werden.
Kinder lernen sehen, wie sie alles lernen: durch ständiges Üben. Dieses Seh-Training beginnt vom ersten "Augenblick" an. Der Zeitraum für diesen Lernprozess ist aber begrenzt und Versäumnisse lassen sich nur innerhalb der ersten Lebensjahre nachholen. Nur wenn beide Augen ein gleichermaßen scharfes Bild liefern, kann sich das beidäugige Sehen voll entwickeln.
In den ersten Lebenswochen kann ein Kind seine Augen noch nicht koordinieren. Beobachten Sie zu diesem Zeitpunkt Fehlstellungen, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung. Wenn ein Auge jedoch ständig von der Richtung abweicht, sollten Sie keine Zeit verlieren und schon beim geringsten Verdacht, dass mit den Augen ihres Kindes etwas nicht stimmt, einen Augenarzt zu Rate ziehen.
Durch eine rechtzeitige Diagnosestellung und konsequente Behandlung z. B. mit einer Brille spätestens im zweiten oder dritten Lebensjahr können nicht mehr wieder gutzumachende Einbußen der Sehfähigkeit vermieden werden. Dies kann für den späteren Lebensweg, insbesondere bei der Berufswahl, von großer Bedeutung sein.
Auch wenn alles in Ordnung scheint, können Babys und Kleinkinder fehlsichtig sein. Mäßige und auch hohe Sehfehler führen nicht unbedingt zu auffälligem Verhalten im Alltag. Leider können auch die Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt meistens keinen Aufschluss über Sehschwächen geben, da dort die technischen Untersuchungsmöglichkeiten fehlen.
In Deutschland schielen rund zwei Millionen Menschen. Sie leiden aber nicht nur unter der äußerlich sichtbaren Abweichung der Augen, noch belastender wirken die damit verbundenen Sehstörungen.
Damit wir den Raum um uns richtig wahrnehmen können, müssen beide Augen in dieselbe Richtung schauen.
Schielen hat verhängnisvolle Folgen:
Das Kind lernt nicht richtig beidäugig und dreidimensional zu sehen. Das schielende Auge ist nicht mehr aktiv und wird nach einiger Zeit sehschwach.
Das muss aber nicht so sein! Auch hier gilt: je früher behandelt wird, desto höher der Erfolg.
Im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung werden ein altersgerechter Sehtest durchgeführt, die Augen schmerzlos auf eventuelle Fehlsichtigkeiten überprüft und die verschiedenen Augenabschnitte auf eventuelle Krankheiten oder Fehlbildungen untersucht.
Sollte das Kind eine Brille benötigen, ist das für die Eltern oft schlimmer als für das Kind selbst. Rund 30 % aller Kinder brauchen eine Brille und haben meist keine Probleme damit. Im Gegenteil, viele empfinden ihre Brille als Zeichen des Erwachsenwerdens und auch moderne Helden wie Harry Potter sind Brillenträger.
Kinderbrillen sind Sehhilfen und Therapie zugleich, darum wird ihre Wirkung von uns regelmäßig überprüft. Nehmen Sie deshalb bitte die Untersuchungstermine wahr, und wenden Sie sich sofort an uns, wenn Probleme oder Fragen auftauchen.
Lassen Sie die Geschwister eines fehlsichtigen Kindes ebenfalls untersuchen, denn nicht selten treten bei ihnen gleiche oder ähnliche Augenfehler auf.
In Zusammenarbeit mit der „Frühförderungsstelle für blinde und sehbehinderte Kinder“ helfen wir Kindern trotz Ihrer Sehschädigung, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen!
Als Hilfestellung bieten wir u. a. an:
Nutzen Sie unsere Kindersprechstunde, wir helfen Ihnen gern!
© MVZ UNIMEDIS Augenheilkunde des Universitätsklinikum Frankfurt - Dr. med. Katharina Schulz